23. August 2023

ADEV-Know-How für umweltschonenden Goldabbau in Peru

Diese Anlagebesichtigung wird lange in Erinnerung bleiben: Eine Gruppe von Goldmineuren aus Peru erkundete drei PV-Dächer der ADEV. Die Delegation interessierte sich für die Erfahrung mit der erneuerbaren Energieproduktion und nahm konkrete Anwendungsvorschläge mit nach Hause.

Auf Einladung der Fairtrade Max Havelaar-Stiftung reisten am 10. August vier peruanische Goldmineure zur ADEV ins Baselbiet. Die Mineure sind normalerweise in anderen Höhenlagen unterwegs: Sie arbeiten in Ananea, Peru, auf 4660 Metern Höhe.

Die kleingewerbliche Mine Cooperativa Minera Limata Ltda. ist seit 2017 mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar zertifiziert. Dank der Zertifizierung und dem Direktexport erzielt die Mine einen höheren Goldpreis und erhält pro Kilogramm Gold eine zusätzliche Fairtrade-Prämie von USD 2'000.-. Dies wiederum ermöglicht es den Mineuren, die Arbeitsbedingungen fortlaufend zu optimieren, die Umweltauswirkungen zu minimieren und das Familieneinkommen aufzubessern. Unter anderem investierte die Genossenschaft in effizientere Produktionsanlagen, füllt laufend die Goldabbaugruben wieder auf und rekultiviert sie mit einheimischen Nutzgräsern. Letztes Jahr erstellte sie ein Wasserreservoir, mit dem die Gemeinde die unter zunehmender Trockenheit leidenden Alpakaweiden bewässern kann und unterstützt die örtliche Schule.

Die Exkursion in die Nordwestschweiz veranschaulichte den peruanischen Gästen, wie sich mit grösseren Anlagen erneuerbare Energie erzeugen lässt. Franziska Senn und Roland Klepel von der ADEV führten sie nach Gelterkinden und auf die Chrischona, um ihnen insgesamt drei Photovoltaik-Anlagen und einen Wärmeverbund zu zeigen.

Neben dem Eindruck vor Ort erhielt der Besuch im Rahmen einer kleinen Präsentation drei konkrete Projektbeispiele mit auf den Heimweg. Das ADEV-Team entwarf und dimensionierte PV-Anlagen für das Gemeindehaus in Ananea sowie zwei Varianten zum Antrieb einer elektrischen Wasserpumpe, wie sie im Produktionsprozess zur Anwendung kommt. Zusätzlich machten graphische Darstellungen die Dimensionen der PV-Anlagen sowie deren beeindruckende Leistung sichtbar: In den äquatornahen Höhenlagen der Peruanischen Anden produzieren die Anlagen rund die doppelte Menge Strom pro installierte Leistung, als eine durchschnittliche Anlage in Mitteleuropa.

Initiatorin des Besuchs war die Fairtrade Max Havelaar-Stiftung, eine international aktive Non-Profit-Organisation mit Sitz in der Schweiz. Mit ihrem Fairtrade-Label zeichnet sie nachhaltig angebaute und fair gehandelte Produkte aus. Der kleingewerbliche Bergbau ist höchst arbeitsintensiv und oft kaum geregelt. Bei der harten Arbeit sind die Mineure und Arbeiterinnen gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Zudem erhalten sie auf dem lokalen Markt meist nur einen bescheidenen Preis für ihr Gold und leben unter schwierigen Bedingungen. Daher engagiert sich Fairtrade Max Havelaar für den besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Goldbergbau.

> Mehr zum Projekt der Fairtrade Max Havelaar-Stiftung (Link)