06. Juni 2023

ADEV verdoppelt Anteil des Biogases

Für ihre Wärmeverbünde in der Region Basel hat die ADEV neue Gaslieferverträge abgeschlossen. Dabei wurde der Anteil von Biogas deutlich erhöht.

In der Region Basel betreibt die ADEV sieben Wärmeverbünde, die mit Gas beheizt werden: Sei es als Redundanz zu Pellet- oder Holzschnitzelfeuerungen, in Blockheizkraftwerken oder um Spitzenlasten abzudecken. Es entspricht der Philosophie der ADEV, einen möglichst hohen Anteil Biogas im Brennstoff zu erzielen. Schon vor über einem Jahr ging die ADEV deshalb auf die Gaslieferantin IWB zu, um einen neuen Liefervertrag abzuschliessen. 

Die Verhandlungen fielen in die Zeit der allgemeinen Versorgungsunsicherheit und zogen sich daher über ein Jahr in die Länge. Am Schluss resultierte jedoch ein einheitlicher Liefervertrag für alle sieben Verbünde, der einen Biogas-Anteil von 10 Prozent festlegt. Bisher waren je nach Verbund 0 bis 5 Prozent Biogas beigemischt.

Franziska Senn ist bei der ADEV verantwortlich für den Betrieb. Sie erklärt, weshalb der Biogas-Anteil nicht noch höher ist: «Dem Wunsch nach einem möglichst hohen Anteil erneuerbarem Gas standen unsere langjährigen Lieferverpflichtungen gegenüber. Wir können unserer Kundschaft nicht ungefragt ein neues, teureres Produkt diktieren.» 

Überdies ist Biogas ein stark nachgefragter Rohstoff, der nicht unbeschränkt erhältlich ist. Zum Vergleich: Aktuell produzieren die 35 Schweizer Biogasanlagen rund zwei Prozent des Landesverbrauchs. Mit 10 Prozent Biogasanteil ihrer Basler Verbünde liegt die ADEV deutlich über diesem Wert und setzt damit einen Anreiz für die verstärkte Biogasproduktion in der Schweiz.

Obwohl Biogas teurer ist als herkömmliches, ändert sich für die Wärmebezügerinnen und -bezüger der ADEV nichts: Der höhere Beschaffungspreis wird durch die geringere CO2-Abgabe auf den nicht erneuerbaren Anteil aufgewogen. Die neuen Verträge laufen über vier Jahre von 2023 bis 2026.

Die ADEV-Wärmeverbünde ausserhalb des Versorgungsgebiets der IWB heizen bereits heute alle mit einem Biogasanteil von 20 bis 30 Prozent. Auch in allen anderen Verbünden strebt die ADEV danach, fossile Energieträger möglichst weiter zu reduzieren.